Spielmannszug Heimatklänge Waltrop e.V.

Chronik

Im Jahre 1954 trafen sich einige ehemalige Spielleute bei Albert Kuhaupt in der Schusterwerkstatt an der Dortmunder Straße, um in Waltrop einen neuen Spielmannszug ins Leben zu rufen.  

Durch Zeitungsinserate und mündliche Werbung wurden Jugendliche und ehemalige Aktive aufgerufen, sich dem neuen Verein anzuschließen. Die Gründungsversammlung war im Lokal "Zur Börse". Hier wurde der Spielmannszug "Heimatklänge" aus der Taufe gehoben. Kurz nach der Gründungsversammlung hatten wir regen Zulauf.

Der Verein konnte sich nur durch Idealismus und Kameradschaft der einzelnen Spielleute aufrechterhalten, da keine finanziellen Mittel zur Verfügung standen und jeder Spielmann seine Ausrüstung selber bezahlen musste. Als Instrumente gab es zu Anfang nur Flöten und Trommeln. Die ersten Flöten waren aus Bakelit und etwas später aus Holz. Die ersten Trommeln waren mit Naturfellen bespannt. Der Preis für eine Flöte lag damals bei ca. 18,- DM und für eine Trommel bei ca.  115,- DM. In der Schusterwerkstatt von Albert Kuhaupt wurden auch die ersten Töne auf der Flöte gespielt.

Schon nach kurzer Zeit wurden die Proben in die Küche der Familie Sehrbrock, den Schwiegereltern von Albert Kuhaupt, an der Ziegeleistraße, verlegt. Musiklehrer Hans Germitsch weihte die begeisterten Spielleute in die Geheimnisse des Notenlesens ein, und fortan konnten die Musikstücke nach Noten einstudiert werden. Die Trommler machten ihre ersten Übungen bei Wilhelm Heitfeld an der Ziegeleistraße 70 in der Waschküche. Als Trommel dienten Stühle, Tische und, wie man hören konnte, auch der Metalldeckel des Waschkochkessels. Einige Zeit später wurde der Kuhstall von Wilhelm Heitfeld in Eigenhilfe zum neuen Übungsraum umgebaut. Der Gleichschritt, und was sonst noch zu einem zackigen Spielmannszug gehörte, wurde auf dem Gelände der Ziegelei am Nordring geprobt.

Als Bekleidung dienten eine Marinehose mit weitem Schlag, ein weißes Hemd mit schwarzem Schlips und eine Mütze.

Im Jahre 1955 stellte sich der Spielmannszug das erste Mal der Öffentlichkeit vor. Der Ausmarsch ging vom Vereinslokal "Posthorn" auf der Hochstraße, Inh. Josef Henrichs, durch die Innenstadt. Der erste offizielle Ausmarsch fand im gleichen Jahr mit dem Bürgerschützenverein Waltrop zu deren Biwak auf dem Hof Köster im Veiinghof statt. Durch intensive Vereinsarbeit entwickelte sich bald ein hervorragender Musikzug, der in näherer Umgebung und weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt wurde.

Eine große Zeit hatte der Spielmannszug bei den Schützenfesten in Hackenbroich bei Dormagen im Rheinland. Hier spielten wir 1956 das erste Mal mit Zapfenstreich, Parade und allem Drum und Dran gleich 4 Tage lang.

In dem Jahr wurden auch 2 Lyren angeschafft, was nur durch Geldspenden von Privat- und Geschäftsleuten möglich war. Der Spielmannszug erhielt im gleichen Jahr einen Schellenbaum, den unser Spielkollege Heinz Damm zu einem günstigen Preis erworben hatte. Hierfür musste Heinz seine Ersparnisse opfern, die eigentlich für sein neues Schlafzimmer bestimmt waren. Je nach Kassenlage wurde ihm immer ein bestimmter Betrag zurückgezahlt. Auf einen Teilbetrag - der als Vereinsspende gedacht war - hat Heinz Damm verzichtet. Auch den Stoff für unsere ersten Jacken kauften wir 1956. Diese wurden von der Schneiderin Hilde Sehrbrock, der Schwägerin von Albert Kuhaupt, angefertigt.

Unter anderem wurde auch auf dem Bundesschützenfest in Neuß gespielt. Die Parade fand vor dem Bundespräsidenten Theodor Heuss statt.

Weiter folgten zahlreiche Schützenfeste und Ausmärsche der umliegenden Schützengilden sowie Veranstaltungen vieler anderer Vereine.

In den Jahre 1957  bis 1961  war unsere Jugendabteilung so stark, dass wir in der Lage waren, einen eigenen Kinderspielmannszug zu stellen, wovon einige "Kinder"-Spielleute dem Verein bis heute die Treue halten.

Der Spielmannszug ist stolz darauf, den Namen "Heimatklänge" und das Wappen der Stadt Waltrop zu tragen.

Das erste offizielle Gruppenfoto